Die Cashkurs-Redaktion hat für Sie einige Nachrichten und Hintergrundinformationen aus den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammengestellt, die in erster Linie, jedoch nicht ausschließlich für private Anleger mittelbar oder unmittelbar relevant sind. Heute u.a. zu folgenden Themen:
- Deutsche Bundesbank sieht (noch) keine Notwendigkeit für Beschränkung der Bargeldhaltung
- IWF prognostiziert Ukraine BIP-Minus von neun und Inflationsrate von 46 Prozent
- Südkorea und China schließen Freihandelsabkommen ab
- Frankreich: Arbeitslosigkeit erreicht abermals Rekordhoch
- Deutsche-Bank-Analyse: Eine US-Zinswende ist Garant für eine schwere Wirtschaftskrise
- Griechenland-Krise: Kein Mangel an absurden Erklärungsversuchen
- Deutschland Investiert nicht – Deutschland bröckelt
- Interview der Woche mit Jean Ziegler: „Gerechtigkeit ist eine Frage des Gewissens“
- arte-Doku: Europa in der Euro-Falle?
===== N E W S =====
DEUTSCHE BUNDESBANK LEHNT VORGABEN FÜR BARGELDHALTUNG AB
Laut Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele sei dies angesichts einer in Deutschland (noch) nicht festzustellenden Umschichtung ins Bargeld auch gar nicht notwendig. Und wie sähe es wohl im anderen Fall aus...?
UKRAINE: IWF ERWARTET RÜCKGANG DER WIRTSCHAFTSLEISTUNG UM NEUN PROZENT UND INFLATIONSRATE VON 46 PROZENT
Angesichts dieses makroökonomisch-fiskalischen Desasters kann man an die Adresse der Kiewer Regierung nur höchsten Respekt und herzliche Glückwünsche für eine anhaltend adäquate Prioritätensetzung übermitteln!
WELTBANK: NACH RÜCKSCHLAG SOLL SICH RUSSISCHE WIRTSCHAFT WIEDER ERHOLEN
Die meisten Institutionen gehen für das laufende Jahr von einem BIP-Minus von 2,7 bis 3 Prozent aus, dem ein rebound folgen soll. Nicht selten lassen sich derartige Hoffnungen und Erwartungen auch und gerade im Devisenkurs ablesen...
SÜDKOREA UND CHINA LIBERALISIEREN IHREN HANDEL
Noch eines der vielen Freihandelsabkommen, dieses Mal in Asien. Ob es das kleine Korea vermag, geschickt auf dem chinesischen Elefanten zu tanzen – um nicht von ihm zertrampelt zu werden...?
FRANKREICH: ZAHL DER ARBEITSLOSEN ERREICHT NEUES REKORDHOCH
Trotz erster positiver Signale von der Wirtschaftsfront darbt der Arbeitsmarkt beim westlichen Nachbarn: 3,53 Millionen Franzosen sind nun ohne Job.
===== H I N T E R G R U N D =====
ANALYSE DER DEUTSCHEN DANK: US-ZINSWENDE IST GARANT FÜR EINE SCHWERE WIRTSCHAFTSKRISE
So klar und deutlich sprechen das die allerwenigsten Bank-Analysten aus. Man darf durchaus die Vermutung anstellen, dass die Fed eine perfide Hinhaltetaktik verfolgt. Einige überaus lesenswerte Befunde, die Jochen Stanzl hier zusammengetragen hat!
DIE KRISE IN GRIECHENLAND: KEIN MANGEL AN ABSURDEN ERKLÄRUNGSVERSUCHEN
„Bevor Syriza überhaupt an der Regierung ist, hat sie die griechische Wirtschaft bereits in den Ruin getrieben, allein durch ihren Wahlkampf! Man muss einen solchen Unsinn nicht kommentieren; er kommentiert sich selbst...” Wieder einmal eine hervorragende Analyse der griechischen Misere, und zwar ohne jene im (Börsen-) Mainstream leider vorherrschende wissentlich-selektive Verzerrung, dafür mit einem um so erhellenderen Blick aufs große Bild, angereichert mit einigen Fundamentaldaten!
[LZ] Heise (Telepolis)
DEUTSCHLAND INVESTIERT NICHT – DEUTSCHLAND BRÖCKELT
Fragen Sie sich auch allmählich, wo die allmonatlich bejubelten „Rekordsteuereinnahmen” eigentlich so bleiben – und dies trotz der mindestens ebenso von Märkten, Medien und Politik gefeierten „Schwarzen Null”? Nun, in den Schulen, Kindergärten, Straßen und Schienen ganz offenkundig nicht...
INTERVIEW DER WOCHE – JEAN ZIEGLER: „GERECHTIGKEIT IST EINE FRAGE DES GEWISSENS”
„In der Demokratie gibt es keine Ohnmacht, man kann alles tun.”... „Die einzige Hoffnung heute ist das Entstehen einer planetarischen Zivilgesellschaft, einer nie dagewesenen Koalition von sozialen Bewegungen”. Heißt also nicht weniger als: Veränderung beginnt bei jedem einzelnen. Ein universelles Motto – und ein brillantes Interview!
ZU GUTER LETZT — DURCHGECHECKT: EUROPA IN DER EURO-FALLE?
Eine hoch informative und überaus anschauliche arte-Dokumentation mit reichlich wirtschaftshistorischen und geldpolitischen Aspekten. Sehr sehenswert!
Hinweis: Die verlinkten Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Cashkurs-Redaktion dar, dienen aber in jedem Falle der eigenen Urteilsbildung.
Kommentare
Alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände!? Das konnte doch keiner ahnen…
Alle wollten nur das Beste und glauben ausschliesslich auf idielle Werte und Neo- ehh. Entschuldigung Ordoliberalismus.
Wieviele Währungsunionen sind im Verlauf der Geschichte aufgrund falscher Konzepte schon gescheitert?
Jetzt hat man die Fehler erkannt und wenn sich jetzt alle Länder zusammenraufen und an die Regeln halten, gehts bergauf --gegen Ende der Doku--, wobei es zu anfang des Beitrags noch nicht einmal klar stand, worauf, wieso und weshalb der ganze Hokus Pokus und das gemeinsame Schiff Europa denn hinsteuern soll? Eine ebenso interessante Frage, die der Beitrag ausblendet ist, weshalb diese sog. Rettungsmassnahmen nicht viel eher getroffen wurde, nämlich zu dem Zeitpunkt, als man die Karre noch aus dem Dreck ziehen konnte. Schon 2006 gab es erste Warnsignale steigender Zinsen, wo waren da die in diesem Film bemühten Heilsbringer und Analytiker?
Ach ja, dass das billige Geld, was die EZB den Banken anbietet natürlich dankend abgelehnt wird, nur weil keine Investitonen in den Realsektor vorgenommen wurden und auch nicht schon gebetsmühlenartig in den Medien von Finanzmarkt-Blasen gesprochen wird, ist auch klar...
Und wieso ist Griechenland eigentlich in den Euro gekommen? War da nicht was mit Goldman Sachs und Bilanzverklärung, indem Schulden durch Währungs-SWAPS übertüncht wurden?
Wobei ja nicht die Schulden per se das Problem waren, sondern die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit. Und wieso ist Draghi Griechenland nicht viel eher zur Hilfe geeilt? Er ist doch so unabhängig,… U. a. vielleicht damit der ganze Spass über ESM, ESFS notfalls unmittelbar auf dem Rücken der Bürger ausgetragen wird und sich Banken erstmal noch schön gemütlich stattliche Zinsen (finanziert zum faktischen Nulltarif) einfahren konnten, um dann zum Schluss sich zu Hauf dieser Papiere an die EZB zu entledigen?